Vorsätze für das Neue Jahr, wie funktioniert es wirklich?

Vielleicht haben Sie es in den letzten Jahren auch immer wieder festgestellt. Da nimmt man sich zwischen Weihnachten und Neujahr eines Jahres vor, doch einige Ziele für das Neue Jahr umzusetzen. Doch meist werden sie nur halbherzig oder gar nicht umgesetzt.

Ja, und dieses Jahr soll es dann ja endlich klappen.

Typische Beispiele für Ziele , in denen wir uns irgendwie alle wiederfinden:

  • ich will mehr Sport treiben
  • ich will abnehmen
  • ich will aufhören zu rauchen
  • ich will mehr mit meiner Familie unternehmen
  • ich will den Kontakt zu meinen Freunden intensivieren

So starten wir dann frohen Mutes in das Neue Jahr, nehmen uns in der Regel dann noch mehr als ein Ziel vor. Das kann doch nicht so schwer sein.

Und dann starten wir die ersten Wochen ordentlich mit guten Vorsätzen und spätestens Ende Januar ist es dann schon vorbei. Hat irgendwie doch nicht richtig geklappt.

Was sind denn die typischen Gründe, das die Ziele, wie sie oben formuliert sind,   nicht funktionieren? Ich habe Ihnen die 3 häufigsten Gründe zusammengefasst.

1. zu unkonkret

Ziele in der obigen Form sind zu umkonkret. Wann ist denn das Ziel umgesetzt? Und was heißt mehr? Wenn ich das Ziel nicht irgendwie messbar mache (z.B. 3 x Sport in der Woche), dann weiß ich ja auch nicht, wann ich es erreicht habe. Das bedeutet dann unterbewusst, ich weiß auch gar nicht, wann ich wirklich fertig bin, wann ich ein Level erreicht habe, auf dem ich zufrieden bin.

2. positive Absicht fehlt

Häufig höre ich bei meinen Mitmenschen, dass sie dies oder jenes machen müssen. Sie wollen mehr Sport treiben oder mit dem Rauchen aufhören. Ja, und dann?

Am Beispiel des Rauchens kann man es sehr deutlich machen. Für jeden Raucher besteht in dem Rauchen ja auch was Positives, und das bei jeder Zigarette. Für den einen ist es Entspannung, für den anderen das nette Gespräch mit anderen vor der Tür, für den dritten vielleicht die Möglichkeit auf eine Pause.

Ja und wenn ich jetzt mit dem Rauchen einfach aufhöre? Warum? Um gesünder zu leben? Ist mir das wichtig?

Es fehlt also häufig der Ersatz für die positive Absicht, die mit dem bisherigen Verhalten verbunden war.

3. zu viel auf einmal

Da nimmt man sich Monate lang nicht ein konkretes Ziel vor, lebt so in den Tag hinein, unterbewusst funktionieren wir ja ganz gut mit unseren vielen automatischen Programmen.

Zum Neuen Jahr soll dann vieles anders werden und bekanntlich ist eine Verhaltensänderung nicht von heute auf morgen umsetzbar, sondern braucht Zeit, das Gefühl, ob das neue Verhalten auch positiv wirkt.

Und wie soll das bei mehreren Verhaltensänderungen gleichzeitig funktionieren? Häufig verzettelt man sich gleich in den ersten Januartagen.

Am Ende bleibt dann alles wie bisher…..

 

Doch wie kann es jetzt doch mit den guten Vorsätzen für das Neue Jahr was werden?

Es gibt mehrere Schritte, die Sie machen sollten, um die Wahrscheinlichkeit deutlich zu erhöhen, dass Sie das Ziel dieses Jahr auch erfolgreich umsetzen  und dann viel positive Energie mitnehmen.

Ist das Ziel denn relevant? Welche pos. Absicht habe ich?

Zunächst stellen Sie sich die Frage, ob dieses Ziel denn wirklich für Sie relevant und erforderlich ist. Manchmal sind es die Ziele der anderen, die wir dann einfach übernehmen, ohne uns wirklich zu überlegen, ob dieses Ziel eigentlich im Moment relevant und sinnvoll ist. Was ist der genaue Grund, dass Sie sich dieses Ziel setzen wollen? Wenn es keinen Grund gibt (oder weil es gerade chic ist), dann streichen Sie das Ziel, denn es ist unwahrscheinlich, dass Sie bis zum Ende durchhalten.

Wenn Sie z.B. mit dem Rauchen aufhören, überlegen Sie, was die positive Absicht für Sie bisher war, dass Sie geraucht haben. Und jetzt wäre es dann doch wichtig, dass Ihr Unterbewusstsein spürt, dass diese positive Absicht nicht einfach gestrichen wird, sondern durch Alternativen die positive Absicht auch befriedigt werden kann.

Dabei wäre es gut, wenn es nicht nur eine Alternative gibt, sondern Sie dabei mehrere Optionen haben. Dies entspannt die Situation vom Start weg, denn innerlich haben Sie immer auch eine Wahl.

Konkretisieren Sie das Ziel

Häufig sind Ziele viel zu unkonkret. Was heißt „mehr Sport machen“? Für den einen könnte das bedeuten, jeden Tag im Fitness Studio zu sein, für den anderen 2 x pro Woche zu walken. Der dritte will erst einmal damit beginnen, anstatt den Fahrstuhl zukünftig immer die Treppe zu nehmen.

Konkretisieren Sie für sich das Ziel. Geht es vielleicht eine Nummer kleiner? Wann wären Sie mit der Erreichung zufrieden?

Es hilft auch, sich diese konkreten Schritte zu notieren, z.B. in einer Todoliste für das Projekt „mehr Sport machen“. Dabei können Sie die ersten Schritte auch  gleich im Kalender eintragen, damit sie nicht verloren gehen.

Sprechen Sie über das Ziel

Häufig macht jeder mit sich selbst die Ziele aus. Es hilft Ihnen bestimmt, über Ihre Ziele für das Neue Jahr mit Ihren Freunden und Bekannten zu sprechen. Dies gibt eine gewisse Verbindlichkeit und einen sozialen Druck.

Was passiert, wenn mich von diesen jemand anspricht, was denn meine Zielumsetzung für „ich will mehr Sport machen!“ so macht?

Wer möchte da schon schlecht aussehen, sagen, dass er es nicht hinbekommen ist.

Also sprechen Sie über das, was Sie dieses Jahr vorhaben.

Feiern Sie Erfolge

Wichtig ist, sich für kleine Teilerfolge auch zu belohnen. Was tun Sie sich Gutes, wenn Sie z.B. die erste Woche mit Sport im Sinne Ihres Ziels erreicht haben? Gehen Sie in den Film, den sie schon länger schauen wollten! Gönnen Sie sich was Leckeres beim Italiener! Laden Sie Ihre Freunde zum Sektumtrunk ein!

Jeder hat eine andere Art, seine kleinen Erfolge zu feiern. Der eine mag es eher kleiner und feiert vielleicht nur mit sich selber, der andere will am liebsten immer eine Party veranstalten.

Machen Sie das, was Ihnen gut tut.

…üben, üben, üben….

Und zu guter Letzt ist es ganz wichtig, zu üben, dranzubleiben und das neue Verhalten zu trainieren. Auf Fußball-Profis oder andere Sportler müssen ihre Abläufe, Fähigkeiten immer wieder trainieren und wiederholen. Denn nur durch die regelmäßige Wiederholung gerade in den ersten Wochen eines ausgerufenen Ziel schafft wir es, das neue Verhalten als Ritual zu verfestigen und letztendlich ins Unterbewußtsein zu bringen…..so wie unser tägliches Zähneputzen….

 

Ich hoffe, es war was Interessantes für Sie dabei. Vor allem wünsche ich Ihnen einen guten Rutsch ins Neue Jahr und viel Glück bei der Erreichung Ihrer Ziele!

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